Achtung Kostenfalle: Wasserstoff nicht verheizen, Herr Westphal!

Dazu sagt Peter Silberg vom Klimabündnis Dortmund:

„Grüner Wasserstoff bleibt ein sehr rares und teures Gut. Während die Gaslobby in den Kommunen dafür wirbt, einen Großteil der bestehenden Gasnetze auf Wasserstoff umzustellen, drohen uns Verbraucherinnen und Verbrauchern doppelt so hohe Kosten durch das Heizen mit Wasserstoff als beim Heizen mit einer Wärmepumpe. Wir appellieren an Herrn Westphal: Gehen Sie der Gaslobby nicht auf den Leim! Entscheiden Sie sich bei der kommunalen Wärmeplanung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und der Stadt für einen zuverlässigen Ausstieg aus der fossilen Wärme – und gegen die Scheinlösung Wasserstoff zum Heizen!”

Dortmund muss bis spätestens 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. Die Stadt wird dabei in Wärmenetzgebiete, Gebiete mit dezentraler Versorgung oder Wasserstoffnetzgebiete eingeteilt.

Gaslobbyverbände wie Zukunft Gas versprechen hohe Verfügbarkeiten und niedrige Wasserstoffpreise in der Zukunft. Ein breiter Konsens in Wissenschaft und Verbraucherschutz zeigt hingegen: Wasserstoff wird langfristig knapp und teuer bleiben und nicht für die Wärmeversorgung ausreichen, da die Herstellung sehr energieintensiv ist und er in der Industrie dringend gebraucht wird. Und in der Industrie fehlen meist die Alternativen, anders als beim Heizen.

Ein Vergleich der Gesamtkosten fürs Heizen mit Wasserstoff oder mit einer handelsüblichen Wärmepumpe ergab etwa doppelt so hohe Heizkosten bei der Wasserstoffheizung. Investitionen in Wasserstoff für die Wärmeversorgung drohen somit zur Kostenfalle zu werden.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung der Umweltverbände zum offenen Brief:

Brief an die Bürgermeister:innen. Der Brief im Originaltext: https://umweltinstitut.org/wp-content/uploads/2024/03/Offener-Brief_Kostenfalle-Wasserstoff_05.pdf

Hintergrund Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung. Viele Kommunen planen, teuren Wasserstoff ineffizient zu verheizen. Warum das keine gute Idee ist, erklärt das Umweltinstitut München hier:  https://umweltinstitut.org/energie-und-klima/wasserstoff/kein-wasserstoff-waermeplanung/

Diese Grafik ordnet die unterschiedlichen Einsatzbereiche von sauberem Wasserstoff nach ihrer Wirtschaftlichkeit ein.

CC BY 4.0 Gregor Hagedorn, Wolf-Peter Schill & Martin Kittel, based on Michael Liebreich/Liebreich Associates, Clean Hydrogen Ladder, Version 4.1, 2021. Concept credit: Adrian Hiel, Energy Cities – https://mobile.twitter.com/wozukunft/status/1436681783920242696

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