Der Verkehrsausschuss hat im Mai die sofortige Einrichtung von Pop-up-Radfahrstreifen abgelehnt. Zuvor hatte ein Bündnis aus 12 Organisationen in einem Offenen Brief vorgeschlagen, probeweise einige solcher Streifen an besonders günstigen Stellen anzulegen. Mit der Ablehnung ist klar: Dortmund bekommt vorerst keinen einzigen Pop-up-Streifen.
„Wir sind enttäuscht von der Entscheidung“, sagt Mara Kammermeier von Aufbruch Fahrrad Dortmund, denn andere Städte seien da schon weiter. So habe Stuttgart bereits den ersten Streifen angelegt, Nürnberg werde folgen und München werde schon am Montag damit beginnen, gleich fünf solcher Streifen zu installieren. „5:0 für die Bayern – das ist natürlich bitter für alle Dortmunder*innen“, sagt Kammermeier.
„Wir machen den Ehrentreffer für Dortmund“, sagt Adrian Pietsch von Aufbruch Fahrrad. Am Montag werde Weiterlesen
Warum Kaufprämien für Autos keine Lösung sind – und was stattdessen nötig ist
Lautstark fordert die Autoindustrie, dass der Staat den Kauf von Autos mit Steuergeldern fördert. Der unter der Corona-Pandemie leidende Absatz soll wieder angekurbelt und die Beschäftigung in der Branche gesichert werden. Das Wort „Abwrackprämie“ wird tunlichst vermieden. Stattdessen ist von einer Innovations- oder Startprämie die Rede. Doch wie schon 2009 geht es im Kern darum, … weiterlesen
Eine neue Studie von Greenpeace zeigt, wie wichtig gerade nach der Corona-Zeit eine Verkehrswende in den Städten ist. Die Studie begründet die Forderungen nach dem Ausbau der Radinfrastruktur, nach einer Mobilitätsprämie für alle und nach Umwidmung von Verkehrsflächen und der schnellen Einrichtung von Pop up-Radwegen.
Über 300 Radfahrende haben am Dienstag eine Testfahrt auf einer sogenannten Pop-up-Bikelane auf dem Heiligen Weg in Dortmund gemacht. Bei einem solchen vorübergehend angelegten Radweg wird der gesunkene Autoverkehr in der Corona-Krise genutzt und ein Fahrstreifen einer mehrstreifigen Straße in einen Radfahrstreifen umgewandelt und mit Leitkegeln vom Autoverkehr getrennt.
„Von 17 Uhr bis 18 Uhr war der Heilige Weg mit dem Fahrrad entspannt und sicher befahrbar“, meint Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr und ergänzt: „Selbst Kinder, die den Heiligen Weg normalerweise gar nicht befahren können, waren angstfrei dort unterwegs und hatten sichtlich Spaß an dem tollen Streifen.“ Die Straße sei ein Beispiel für die ungleiche Flächenverteilung in der Stadt: Es gebe vier Fahrstreifen für den fahrenden Autoverkehr und in den meisten Bereichen zusätzlich zwei weitere Streifen für parkende Autos. Insgesamt stünden mehr als 16 Meter für den Autoverkehr zur Verfügung, während Radfahrende auf nur 1,20 m schmalen Schutzstreifen von fahrenden und parkenden Autos in die Zange genommen würden.
„Viele vierstreifige Straßen in Dortmund sind überdimensioniert, dort würde ein Fahrstreifen pro Richtung eigentlich ausreichen“, so Sven Teschke von Aufbruch Fahrrad Dortmund, „und in der Corona-Krise gilt das wegen des stark zurückgegangenen Verkehrs natürlich umso mehr.“ Gerade in solchen Straßen entsprächen die Radverkehrsanlagen oft nicht den heutigen Anforderungen oder fehlten ganz.
Ein Bündnis aus zwölf Fahrrad- und Umweltverbänden hat darum in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister vorgeschlagen, für die Dauer der Corona Krise an einigen mehrstreifigen Straßen temporär einen Fahrstreifen für den Radverkehr zu nutzen. Dazu habe man eine Liste von Vorschlägen vorgelegt, bei denen die Umsetzung ganz besonders einfach sei. Neben dem Heiligen Weg sind das die Hohe Straße, die untere Ruhrallee und der Straßenzug Treibstraße/Grüne Straße/Steinstraße. Zu dem stetig wachsenden Bündnis gehören auch die örtlichen Gliederungen von ADFC, VCD, BUND und NABU sowie die Parents for Future Dortmund.
„Der erste Test am heutigen Tag ist positiv verlaufen“, so Werner Blanke vom ADFC Dortmund. Nun gehe es darum die Erfahrung zu nutzen. Für Blanke ist klar: „Das war nicht nur eine Demonstration, sondern es geht darum, Dinge auch tatsächlich umzusetzen.“
Der folgende Beitrag von Janina Schweitzer (Animal Rights Watch) geht auf verschiedene Aspekte der Klima- und Tierrechtsbewegung in der Corona-Krise ein. So werden psychologische und soziologische Aspekte beleuchtet und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung des Corona-Virus und anderer Zoonosen erläutert: