Familien-Fahrrad-Demo Kidical Mass

Für den 20. September um 14 Uhr laden Aufbruch Fahrrad Dortmund und VeloCityRuhr zur Familien-Fahrrad-Demo Kidical Mass ein.

Mit viel Spaß und Musik fahren hunderte Kinder über den Wall und die großen Straßen der Stadt zum Hoeschpark, um zu zeigen, dass Dortmund kinder- und fahrradfreundlich werden muss. Die Polizei sichert die Strecke.

Geplanter Startpunkt ist der Friedensplatz, aber wegen der nicht enden wollenden Sperrung des Platzes ist eine Verlegung auf den Hansaplatz wahrscheinlich.

Infos zur Kidical Mass und kurzfristige Hinweise zum Startpunkt gibt es es unter kidicalmass-dortmund.de. Dort gibt auch Infos über die Hygiene-Regeln.

Die Kidical Mass Dortmund ist nicht allein: Am Aktionswochenende 19./20. September fahren in über hundert Städten in Europa Kinder und Erwachsene eine gemeinsame Runde durch die Stadt, um für kinder- und fahrradfreundliche Städte zu demonstrieren. Und sie werden eine Menge Spaß dabei haben.

Protestspaziergang gegen die OWIIIa / L 663n in Wickede – „Notfalls klagen wir vor Gericht“

Trotz widriger Wetterlage waren am 15.8.2020 über 160 Teilnehmer*innen der Einladung der Bürgerinitiative „Schützt unseren Freiraum“ zu einem Protestspaziergang rund um die Trasse der geplanten Verlängerung der Brackeler Straße (OWIIIa / L663n) nach Wickede gefolgt. Die BI begrüßte neben Vertretern der Natur- und Umweltschutzverbände und Parteien auch etliche von der Planung betroffene Anwohner. Anlass für den Spaziergang war die neu aufgeflammte Diskussion um die Weiterführung der Brackeler Straße, die eine Ratsmehrheit von SPD, CDU und FDP forciert.

Auch das Klimabündnis Dortmund war mit einer starken Abordnung vertreten. Die zum Teil vierspurige Straße würde nicht nur wertvollen Landschafts- und Erholungsraum zerstören, sondern erheblichen Mehrverkehr – insbesondere Schwerlastverkehr – in die Nordstadt ziehen, die man ja durch diverse Maßnahmen wie eine Umweltspur gerade reduzieren möchte. Thomas Quittek (BUND) kündigte weiteren Widerstand an. Notfalls würde der BUND auch klagen. Zu diesem Zweck hat er jetzt einen Klagefonds eingerichtet.

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Klimaschutz vor Straßenausbau! PM zum Ausbau der OW III a

Schnellstraße bei Nacht – Quelle: www.pexels.com

Das Klimabündnis Dortmund unterstützt den Protest von Natur- und Umweltschutzverbänden, Bürgerinitiativen sowie den GRÜNEN und LINKEN gegen die beabsichtigte Fortsetzung der Planung der Landesstraße L 663n (OW III a) durch Land NRW und Stadt Dortmund.

Die Stadt hat bisher große Mühe, die Anforderungen des Klimaschutzes gemäß der selbst gesteckten Ziele in den Masterplänen Mobilität und Klima für 2030 und 2050 zu erreichen. Zugleich sind die Folgen des Klimawandels immer spürbarer. Angesichts dieser Tatsachen ist es skandalös, die vor 30 Jahren begonnene und zwischenzeitlich ruhende Planung einer Schnellstraße fortzusetzen, die in eklatantem Widerspruch zum Natur- und Klimaschutz steht. Die Ziele der dringend notwendigen Verkehrswende werden damit genauso verletzt wie der Erhalt wertvoller Frei- und artenreicher Grünflächen und Feuchtgebiete, die am Rande des Naturschutzgebietes Wickeder Ostholz liegen. Die Fortsetzung einer solchen klimafeindlichen Planung wäre ein fatales Signal und für den Klimaschutz der Stadt ein Rückschritt.

Das Klimabündnis fordert die Verantwortlichen der Stadt auf, den Ausbau der Schnellstraße endgültig ad acta zu legen und zugleich ÖPNV und Fahrradverkehr in West-Ost-Richtung der Stadt deutlich zu verbessern. Klimaschutz vor Straßenausbau. Klimaschutz endlich konsequent betreiben!

Naturschutzverbände warnen vor Weiterbau der OWIIIa / L663n von Asseln nach Unna

Ökologisch und ökonomisch fatal und anachronistisch

Die Dortmunder Naturschutzverbände BUND, NABU und LNU kritisieren scharf die beabsichtigte Übernahme der Planungskosten für die L 663n durch die Stadt Dortmund.

Sie wenden sich weiterhin entschieden gegen den Weiterbau der Landesstraße L 663n (OW IIIa) nördlich der Ortsteile Asseln und Wickede, da hierdurch der größte zusammenhängende Freiraum im Dortmunder Osten mit dem geringsten Verkehrslärm in ganz Dortmund zerschnitten würde. 
An der Stadtgrenze würde die Trasse ein Feuchtgebiet am Rande des Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz zerstören, das mit dem neuen Landschaftsplan um den Pleckenbrinksee erweitert wird. Ebenso würde die Trasse das neue Naturschutzgebiet „Wickeder Holz“ tangieren und einen wichtigen Naherholungsraum für die Bewohner des Wohngebietes Hohenbuschei und der Ortsteile Asseln und Wickede zerschneiden.

Auch verkehrlich ist der Nutzen dieser Straße äußerst fraglich. Der Neubau hätte kaum Entlastungen auf dem Hellweg zur Folge, auf dem der Verkehr eher rückläufig ist. Auf der neuen vierspurigen Straße sind bis zu 23.000 Fahrzeuge pro Tag prognostiert. Auf dem Hellweg würden über 12.000 Fahrzeuge (bei jetzt 15.000 Fahrzeugen) verbleiben. Unerwünschter Nebeneffekt: Die Straße würde zusätzlichen Verkehr auf den Borsigplatz lenken, wo erst kürzlich eine Umweltspur eingerichtet wurde. Ein fatales Signal in Zeiten der Klimakrise.

Die Planung feiert im Übrigen ein trauriges Jubiläum. Vor 100 Jahren hatte der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (heute Regionalverband Ruhrgebiet) die ersten Überlegungen für ein gitterartiges Netz von Schnellstraßen im Ruhrgebiet. Die meisten Straßen davon sind gebaut. Die OWIIa ist ein letztes Relikt aus der Zeit der Industrialisierung und passt nicht mehr in die heutige Zeit.

Die Naturschutzverbände fordern, die Planung endlich aufzugeben und das Geld für den Klimaschutz und die Förderung des Radverkehrs und des ÖPNV einzusetzen.

  • Thomas Quittek (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland – Kreisgruppe Dortmund)
  • Dr. Kristof Hennies (Naturschutzbund Deutschland – Stadtverband Dortmund)
  • Dr. Hans-Dieter Otterbein (Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz, Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt)

Für Rückfragen: Thomas Quittek (Tel. 0175–7738132)

Quelle: Pressemitteilung, Dortmund, 15.5.2019

VCD-Thesenpapier zu Corona und Verkehr

Corona-Krise macht deutlich: Verkehrswende dringender denn je VCD – ÖPNV stützen, mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger

Die Corona-Krise hat aktuell die Mobilität verändert, der wochenlange Lockdown die Straßen geleert, vor allem aber Busse und Bahnen. Viele Menschen arbeiten im Homeoffice, nicht wenige, die weiter zur Arbeit fahren, sind auf das Rad umgestiegen. Aus Sicht des VCD Dortmund-Unna wird das Folgen auch für die Zeit nach Corona haben. Damit sich die Mobilität nicht in eine falsche, unerwünschte Richtung entwickelt, müssen Stadt und DSW21 jetzt noch viel stärker als geplant in die Verkehrswende investieren, fordert der Verband jetzt in einem Thesenpapier „Mobilität nach Corona – notwendige Maßnahmen für Dortmund“. Nötig ist aus Sicht des VCD auf der einen Seite mehr Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen, auf der anderen Seite mehr Platz in Bussen und Bahnen – und damit mehr Geld für den ÖPNV.

Der ÖPNV ist der Verlierer der Corona-Krise. Die Fahrgastzahlen sind eingebrochen. Ohne Busse und Bahnen aber ist eine Verkehrswende gerade in Metropolregionen wie dem Ruhrgebiet nicht machbar; sie sind das Rückgrat der umweltfreundlichen Mobilität. Und eine Verkehrswende ist notwendig: für den Klimaschutz und um die Stadt lebenswert für Bewohner*innen und Besucher*innen zu gestalten. Um das Vertrauen der Menschen in das System ÖPNV zurückzugewinnen, ist es notwendig, mehr Platz in Bussen und Bahnen zu schaffen, wo immer es möglich ist. Einmal durch einen engeren Takt, zum anderen durch längere Stadtbahnen. DSW21 muss also mehr Fahrzeuge als geplant anschaffen. Natürlich ist dafür Geld erforderlich. Die Politik in der Stadt sollte sich auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass Bund und Länder den ÖPNV jetzt nicht ins Bergfreie fallen lassen.

Viele Menschen sind während der Krise auf das Fahrrad umgestiegen. Anders als in anderen Städten überall auf der Welt – Bogota, Berlin, Budapest – wurde in Dortmund aber nicht mehr Platz für Radfahrer*innen geschaffen, die sogenannten Pop-up Bikelanes (provisorische Radwege auf bisherigen Autospuren) hat die Stadt nicht einrichten wollen. Tatsache aber ist, dass in Dortmund schon ohne Pandemie viel zu wenig Platz für Radfahrer*innen und zu Fuß Gehende da ist. Zum einen muss die Stadt ihrer Ankündigung, Fahrradstadt zu werden, jetzt Taten folgen lassen, zum anderen auch für Fußgänger*innen mehr Platz schaffen. Das geht nur zulasten des Autoverkehrs. Etwa, indem Falschparken nicht mehr geduldet wird.

Notwendig ist darüber hinaus auch insgesamt eine Entschleunigung des Verkehrs und ein Zurückdrängen des Autoverkehrs. Tempo 30 stadtweit und Tempo 20 in sensiblen Bereichen wie der City oder in Einkaufsstraßen wäre eine notwendige Maßnahme, die autofreie Innenstadt (mit Zufahrt nur für Anwohner und zu Tiefgaragenplätzen) eine andere.

Die Stadt hat zuletzt einige noch zaghafte Schritte in Richtung Verkehrswende getan, Stichworte Fahrradstadt, Mikrodepot, Tempo 30 auf der Ruhrallee. Diesen Weg muss die Stadt jetzt entschlossen weitergehen.

VCD-Thesenpapier zu Corona

Quelle: Pressemitteilung des VCD Dortmund-Unna