Im Februar wurden Pläne der Dortmunder Stadtverwaltung, in der Brechtener Niederung ein 82 ha großes Gewerbe- und Industriegebiet zu errichten, bekannt. Die Pläne sind Teil der Wirtschaftsflächenstrategie, die im August vom Rat der Stadt verabschiedet werden soll (Link zur Vorlage). Schnell regte sich in Brechten Protest gegen die großflächige Zerstörung der naturnahen Flächen. Roswitha Diller, Frauke Wittstamm und Ralf Heimrath von der Bürgerinitiative „Brechten natürlich“ berichteten im Juli-Plenum von ihren Aktivitäten.
Drei Konferenzen hat die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund nun durchgeführt, um die befürchteten Engpässe bei der Flächenentwicklung zu diskutieren. Mit einer hochrangigen Besetzung aus Verwaltung, Wirtschaft, Handwerk, Politik, Umwelt- und Klimaschutz wurde beraten, wie die Ansiedlung neuer Betriebe in Dortmund auch in Zukunft gelingen kann. Dabei wurden drei potenzielle Flächen diskutiert, die eine allenfalls mäßige Wertung in einem von der Stadt beauftragten Gutachten bekommen haben.
Hartmut Koch, Vertreter des Klimabündnis im Klimabeirat:
„Der Klimabeirat brachte es mit seiner Empfehlung auf den Punkt: „Keine Ausweisung von neuen, großflächigen Wirtschaftsflächen für eine angebotsorientierte Ansiedlungspolitik“1).
Dann zieht die Wirtschaftsförderung ein Gebiet aus dem Hut, dass nur eine miserable Wertung im Gutachten bekommt und nahezu sämtlichen Beschlüssen des Rates zur Landschaftsplanung, zum Klimaschutz, zum Stadtklima und zur Inanspruchnahme von Freiflächen diametral entgegensteht.
Damit wird nicht nur das Vertrauen von Klima- und Umweltverbänden in einen echten Dialog zerstört, sondern auch dokumentiert, dass die Wirtschaftsförderung immer noch mit Rezepten von vorgestern arbeitet und gar nicht daran denkt, sich zeitgemäß neu zu orientieren. Wir finden das nur noch peinlich.
Die Richtung muss eine andere sein: Sicherung bestehender Gewerbeflächen für neue Betriebe, kleinteiliges Flächenmanagement, Innenraumverdichtung, Nutzungsstapelung, Urbane Produktion und Smart Factory sowie interkommunale Zusammenarbeit sind hier die neuen alternativen Konzepte.“