Rede von Hartmut Koch und Friedrich Laker auf der Demo der Fridays for Future am 6. Mai 2022
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir grüßen euch vom Klimabündnis Dortmund – es ist schön zu sehen, wie viele Menschen sich nach wie vor für den Kampf gegen den Klimawandel engagieren. Durch den russischen Überfall auf die Ukraine schien das Klimathema ja plötzlich ganz weit weg zu sein, aber der Klimawandel macht keine Pause.
Andererseits hat der Krieg und seine Folgewirkungen erst recht bewusst gemacht, wie eng alles miteinander verzahnt ist und dass wir dringend aus der Abhängigkeit von Öl und Gas herauskommen müssen.
Wenn die Bundesregierung plötzlich ein Sondervermögen von 100 Milliarden für Waffen und Kriegstechnik bereitstellt, fordern wir mindestens ein Sondervermögen in dieser Höhe zur Bekämpfung des Klimawandels.
Das Klimabündnis Dortmund, in dem sich mehr als 35 Gruppen und Initiativen mit rund 8.000 Mitgliedern und zahlreiche Einzelpersonen zusammengeschlossen haben, fordert endlich durchgreifende Schritte gegen den Klimawandel, damit nicht noch mehr Zeit verlorengeht.
Wir haben bereits jetzt für Deutschland das verfügbare CO2-Budget für das gesamte Jahr 2022 verbraucht. Der aktuelle IPCC-Report – also die Erkenntnisse der Wissenschaft zum Klimawandel – zeigt, dass wir deutlich mehr tun müssen und deutlich schneller werden müssen, um die Erderwärmung so zu begrenzen, dass sie nicht in einer vollständigen Katastrophe endet.
Liebe Freundinnen und Freunde,
am 15. Mai wird in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Wir müssen diese Wahl nutzen, um nachdrücklich mehr Engagement von der Politik zur Bekämpfung des Klimawandels zu fordern:
- Wir brauchen sofort einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, aber die aktuelle Landesregierung blockiert mit ihrer Abstandsregel von 1 Kilometer den Ausbau der Windenergie, sie tut nichts, um endlich den Turbo bei der Solarenergie anzuwerfen. Stattdessen werden wieder Vorschläge aus der Mottenkiste geholt, mit denen eine Energiewende torpediert wird, wie z.B. Weiterbetrieb der Atomkraftwerke und Gas aus Fracking.
- Obwohl der Verkehr in Deutschland für 20% der Treibhausgase verantwortlich ist, findet die nötige Verkehrswende in Nordrhein-Westfalen nicht statt.
- Wir brauchen aber einen deutlich besseren ÖPNV, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer und einen Stopp neuer Autobahnen und Straßenbauprojekte. Die aktuelle Landesregierung blockiert hier fast sämtliche sinnvollen Maßnahmen Wir wollen aber kein Reservat für Raser, sondern mehr Busse und Bahnen, Fahrräder und FußgängerInnen.
- Wir müssen unsere Städte und Dörfer wieder lebenswert und grüner machen, und zwar für uns Menschen, für das Klima und auch für die Artenvielfalt.
In den letzten fünf Jahren unter einer Landesregierung von CDU und FDP ist hier fürs Klima gar nichts passiert. Nicht einmal die verheerende Flut im Ahrtal, die bereits auf den Einfluss des Klimawandels zurückgeht, hat hier ein Umdenken bewirkt. Deshalb braucht es uns, damit wir den Druck auf die Politik hoch halten und damit endlich die notwendigen Schritte getan werden.
Liebe Freundinnen und Freunde,
lasst uns wachsam bleiben und unsere Stimmen laut erheben, geht alle zur Wahl am 15. Mai und gebt eure Stimme den Parteien, die endlich wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel umsetzen wollen. Wir brauchen einen Politikwechsel und wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Engagiert euch weiter bei den Fridays, in den verschiedenen Initiativen oder auch beim Klimabündnis Dortmund. Wir dürfen nicht nachlassen.
Vielen Dank!